Deutsche-Internationale 30-Minuten-Ergomeisterschaft in Starnberg
Als erstes Kräftemessen zu Beginn eines jeden Jahres gilt das 30-Minuten Ergometer-Rudern in Starnberg. Wer kommt in 30 Minuten am weitesten? Mehr als 300 Trockenruderer, Trainer, Schaulustige und Besucher sorgten bei den deutschen Ergo-Titelkämpfen bei anheizender Musik für Stimmung in der Starnberger Schlossberghalle.
Lauf der Frauen 50 – 54 Jahre
In diesem Jahr war der RCF nur In der Altersklasse der Frauen 50 – 54 Jahre vertreten. Als Newcomer in dieser Szene war alleine der Eintritt in die Halle schon ein Erlebnis. Bei heißer Techno-Musik ein erstes Umschauen. Spannend ist die Bandbreite der Teilnehmer vom Jüngsten aus Jahrgang 2005 bis zu sagenhaften 85 Jahren. Jeder hat die Gelegenheit mitzumachen. 23 Ergometer gleichzeitig in Aktion, per Monitor verbunden und somit die eigene Leistung auf zwei riesigen Leinwänden mit Booten und Bootsbahnen als „Rennen“ sichtbar. Mit einer Wechselzeit von gerade einmal 5 Minuten werden die Läufe nach Altersgruppen alle 35 Minuten abgehalten.
Als Vorbereitung geht es erst einmal in den Aufwärmraum.
Da und dort sieht man schon das Feld der Konkurentinnen. Die Spannung steigt, eine Einschätzung der eigenen Leistung ist kaum möglich. Besser wieder rausgehen, nur nicht schon vor Beginn kaputt machen.
In der Nachbarhalle glühen inzwischen die Ruderergometer, was an den starken Leistungen der Sportler liegt. Die Atmosphäre ist aufgeheizt.
Während der Wechselpause dann Einstellen des Ergometers und des Stemmbretts. Letze Konzentration und Warten auf das Startsignal: Attention, Ready, Row!
Neben mir die hochmotivierten Mitstreiterinnen, vor mir das Display, mein Begleiter für die nächsten 30 Minuten. Ich habe mir vorgenommen „mein“ Rennen zu fahren, ganz wie im Training, nicht hetzen lassen. Doch lautstarker Beat gibt den Rhythmus vor und verleiht Kräfte. Zu Anfang noch auf Platz 2 forderten nach der Hälfte der Zeit der schnelle Start und die Hitze im Raum ihren Tribut. Konditioneller Einbruch. Jetzt bloß nicht aufstecken, versuchen das Tempo zu halten und die Kräfte einzuteilen. Es ist unerträglich heiß, die Zunge klebt im Mund , die Lunge schmerzt. Dann nach 20 Minuten auf Platz 4 abgerutscht, jetzt heißt es nur noch „dranbleiben“, das Display fest im Auge. Dann nur noch 3 Minuten Zeit übrig, die letzten 1000 Meter, das Ziel vor Augen und nur 6 Meter zu Platz Drei. Jetzt den Ehrgeiz noch mal ankurbeln, das Denken völlig ausschalten und nur noch den Körper arbeiten lassen. Die Beine werden schwerer, die Luft dünner. Anfeuerungen nun von allen Seiten. Positionskämpfe entbrennen, die Musik wird zum Endspurt mit "Eye oft the Tiger" noch ein wenig lauter. Der Schweiß rinnt übers Gesicht. Die lautstarken Ansagen des Moderators über den entbrannten Kampf um Platz 3 bekomme ich nicht mehr mit. Alles aktivieren was der Körper jetzt noch hergibt …die letzten Sekunden… noch 5 kräftige Züge: geschafft, die Erlösung!
7177 Meter, ein tolles Ergebnis!! Völlig ausgelaugt aber glücklich Platz 3 erkämpft!